Jetzt ist wieder ein Jahr rum seit meinem letzten kleinen Text Anfang 2021. Völlig verrückterweise sind wir trotz unglaublicher Anstrengungen (monetär, organisatorisch, psychologisch) zumindest gefühlt im Moment in unserem Land keinen Schritt weiter als vor einem Jahr. Was für ein Desaster! Mehr gibt es dazu eigentlich auch nicht zu sagen.

Kurz bevor der zweite Jahrestag kommt, geht es jetzt wieder los mit Storno/Verschiebung, Hoffnung/Enttäuschung – für uns auch schon die dritte Phase nachdem bis zum Jahresende 21 nahezu alles stattfinden konnte. Psychologisch ist die neue Runde jetzt wieder schwer zu verkraften. Fühlte es sich bis vor ein paar Tagen noch wie eine kurze Durchschnaufpause an, wird nun klarer, dass uns wohl die nächste längere Schließzeit bevor steht. Wie lange wird das jetzt wohl diesmal gehen? Und machen wir das jetzt jedes Jahr? Ab 22.02 geht bei uns eigentlich die Saison wieder los, sind wir jetzt wieder bis April, Mai, Juni dicht? Eines wissen wir…wir werden es erst wieder kurzfristig erfahren und dürfen jetzt wieder eine lange Phase des Hinhaltens mitmachen. Die lange Phase sich widersprechender Aussagen führender Köpfe.

Zum vergangenen Jahr. Wir sind sehr dankbar für eine gute Saison 21, die extrem harmonisch mit viel Freude verlief. Auch scheint die andere Drohkulisse (einige von Euch wissen, was uns seit 2019 beschäftigt) in eine vernünftige Richtung zu laufen. Also…uns geht es gut!

Mein Lieblingswitz des Jahres 2021, war ja immer, dass die Hilfsgelder Januar bis Juni noch nicht da sind. Wir hatten im April beantragt und zum 01.06 einen Änderungsantrag über unseren Steuerberater abgegeben. Vom ursprünglichen Antrag haben wir eine 50% Fixkostenerstattung ausgezahlt bekommen, aber nicht mehr. Da die Überbrückungshilfe auch Investitionen in Hygienemaßnahmen (Filteranlagen, etc.) ermöglicht – diese aber nur zugesteht, wenn in den berechtigten Monaten (bei uns April, Mai und Juni) auch Anzahlungen für diese Investments getätigt werden – haben wir nun mehr ausgegeben, als bisher an Hilfe reinkam. Bis Dezember war das alles auch noch irgendwie lustig. Dauert halt so lange bei der IBB. Rückfragen gen Steuerberater hatten die einige…naja, muss ja Missbrauch vermieden werden. Aber jetzt sind wir im ersten neuen Monat ohne Einkünfte bei laufenden Fixkosten und dann ist das alles nicht mehr ganz so lustig. Soll ich jetzt für die Zeit ab Januar wieder einen Änderungsantrag machen und meine Leute in Kurzarbeit schicken? Werden dann die Hilfsgelder für 21 und 22 zusammen in 2023 ausgezahlt? Es ist einfach nur erbärmlich!

So weit ein kurzes Stimmungsbild. Heute etwas eingetrübt…aber das ist nur eine Momentaufnahme. Es ist manchmal dann doch nicht ganz so einfach auf der Seite des Handelns zu bleiben.

Generell glaube ich weiter an das wofür unser Haus steht

Liebe | Freude | Echte Toleranz

Ich sitze jetzt beim Schreiben übrigens im ehemaligen Truppenübungsplatz bei Luckenwalde. Von dort sind auch die Fotos. Ein magischer Ort!